Jubiläumskonzert 50 Jahre Spielmannszug

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Der Projektspielmannszug
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Dank für Richard und Rita Wild
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Die alten Trommeln
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Spielleute

11.11.2023

Der Spielmannszug der Buchloer Stadtkapelle besteht seit fünfzig Jahren. Das wurde mit einem Jubiläumskonzert gefeiert, und zwar mit einem „Projektspielmannszug“.

Alle ehemaligen Mitglieder wurden dazu eingeladen. Die Resonanz war gut, so waren auf der Bühne im Buchloer Gymnasium zum Jubiläumskonzert neben den neun „Aktiven“ auch 21 „Ehemalige“ zu sehen und zu hören. Unterstützt wurden sie von sechs Mitgliedern des Blasorchesters der Stadtkapelle.

Richard Wild führte das Publikum humorvoll durch den Abend und die Geschichte des Spielmannszugs. Wild ist seit 1973 aktives Mitglied des Spielmannszugs, weshalb er sich auch besonders darüber freute, weitere Gründungsmitglieder im Publikum zu sehen. 1973, zum 100-jährigen Jubiläum der Stadtkapelle, hatte der damalige Vorsitzende Alfons Hartmann die Idee, beim Festzug zum Jubiläum vor der Stadtkapelle acht Trommler laufen zu lassen – die Geburtsstunde des Trommlerzugs. Wild erinnerte sich an die ersten Proben im wenige Quadratmeter großen Keller des ersten Tambourmajors Karl Nusser. Was eigentlich als einmalige Aktion gedacht war, kam so gut an, dass es auch nach 1973 weiterging.

Wild demonstrierte dem Konzertpublikum zusammen mit fünf Trommlerinnen und Trommlern, wie sich der Trommlerzug in den ersten Jahren entwickelte. Auf den Original-Trommeln von damals machten sie hörbar, wie der Trommlerzug zunächst einstimmig spielte, dann zweistimmig, und wie später Tenortrommeln, dann eine große Trommel und Marschbecken hinzukamen.

Nach einem Wechsel zu den neuen Trommeln, mit denen der Spielmannszug heute auftritt, spielte der Projektspielmannszug das „Medley 1“. Dies ist eins von vier kurzen Musikstücken, die sich Hans Graf, der Nachfolger von Karl Nusser als Tambourmajor des Spielmannszugs, eigens für den Trommlerzug ausgedacht hatte. Dirigiert von Dominik Kleefisch zeigten die Musikerinnen und Musiker, dass sie in den vergangenen Monaten fleißig geprobt hatten. Gekonnt präsentierten sie die Klangfarben der verschiedenen Trommeln.

In den achtziger Jahren wurde der Trommlerzug auf Initiative des damaligen Vorstands Bernhard Rid durch die Erweiterung mit Flöten und einer Lyra zum Spielmannszug. Wild berichtete von den ersten Wertungsspielen und Auftritten wie beim Tänzelfest in Kaufbeuren und beim Bundesmusikfest in Augsburg. Der Projektspielmannszug spielte dazu die bekannten Märsche „Colonel Bogey Marsch“, bekannt aus dem Film „Die Brücke am Kwai“, und „San Angelo“ von Sigfried Rundel.

In den Neunzigern wurde der Spielmannszug mit Fanfaren und Pauken zum Fanfarenzug erweitert. Es folgten Auftritte mit befreundeten Spielmanns- und Fanfarenzügen aus Krumbach und Memmingen. Hier freute sich Wild besonders, Mitglieder der befreundeten Spielmannszüge im Publikum begrüßen zu können.

Mit dem erweiterten Flötensatz aus Sopran, Alt- und Tenorflöten fand der Spielmannszug seine heutige Besetzung. In dieser Form trat er unter anderem beim Trachten- und Schützenumzug anlässlich des Oktoberfests in München, bei den „langen Sommernächten“ in Buchloe und beim Musikerausflug in Dornbirn auf. Spielleutemusik ist nicht nur Marschmusik – das zeigte der Projektspielmannszug mit dem Hit „Go West“ von den Village People, bekannter in der Coverversion der Pet Shop Boys.

Nach dem „Feldschritt 7“ von Karl Nusser applaudierte das Publikum in der vollen Aula des Gymnasiums und wurde mit dem „Yorkscher Marsch“ und dem „Petersburger Marsch“ als Zugaben belohnt. Zum Ende des Konzerts ergriff Dominik Kleefisch das Wort und dankte Richard Wild und dessen Frau Rita Wild. Der Spielmannszug und Richard Wild sind nicht ohneeinander denkbar. Wild ist nicht nur seit der Gründung aktives Mitglied, sondern er ist auch seit 1980 Leiter des Spielmannszugs. Kleefisch dankte Wild für seinen jahrelangen engagierten Einsatz. Mit langanhaltendem Beifall gaben die Musikerinnen und Musiker des Projektspielmannszugs und das Publikum ihrer Wertschätzung Ausdruck.

Mit dem Jubiläumskonzert ist den Organisatoren Michael Link, Dominik Kleefisch und Richard Wild Beachtliches gelungen. Im Jubiläumsjahr ausgehend von einer kleinen Besetzung ein stimmiges Konzert mit einem 36-köpfigen Projektspielmannszug auf die Beine zu stellen – das ist etwas Besonderes. Die Beteiligten haben trotz einer herausfordernden Ausgangslage mit einem durchdachten Konzept und vielen Stunden Probenarbeit einen rundum gelungenen Konzertabend mit guter Spielleutemusik, einem abwechslungsreichen Programm und einem unterhaltsamen Einblick in die Geschichte des Spielmannszugs auf die Bühne gebracht.

Zum Abschluss merkte Wild an, dass sich der Spielmannszug sehr freuen würde, wenn einige „Ehemalige“ oder auch Interessierte aus dem Publikum gefallen an der Spielleutemusik gefunden haben und beim Spielmannszug mitmachen.

Interessierte können sich gern unter spielmannszug@stadtkapelle-buchloe.de melden.

Mehr Fotos vom Konzert gibt es hier.

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